Abgefälscht

Was bedeutet „abgefälscht“ im Fußball?

Im Fußball spricht man davon, dass ein Ball abgefälscht wurde, wenn er nach einem Schuss oder Pass durch die Berührung eines anderen Spielers – sei es ein Mitspieler oder ein Gegenspieler – seine ursprüngliche Flug- oder Rollrichtung ändert. Diese ungewollten oder manchmal auch beabsichtigten Richtungsänderungen können den Verlauf eines Spiels erheblich beeinflussen, denn sie machen es dem Torwart oft extrem schwer, auf den veränderten Ballverlauf zu reagieren.

Besonders häufig führen abgefälschte Schüsse zu überraschenden Toren. Ein harmloser Distanzschuss kann durch eine leichte Abfälschung plötzlich unhaltbar werden. Defensivspieler versuchen oft, Schüsse zu blocken, was dabei jedoch zu einer solchen Richtungsänderung des Balls führen kann. Ein klassisches Beispiel ist ein Fernschuss, der am Bein eines Verteidigers abprallt und dadurch eine völlig neue Flugbahn annimmt – manchmal sogar ins eigene Tor.

Abgefälschte Bälle sorgen nicht selten für Diskussionen: Wem wird das Tor zugeschrieben? Wenn der Ball bereits aufs Tor ging und durch die Berührung nur leicht verändert wurde, bekommt der ursprüngliche Schütze meist das Tor gutgeschrieben. War es jedoch eher ein Pass oder wurde der Ball entscheidend abgefälscht, zählt es als Eigentor oder wird dem abfälschenden Spieler als Torschütze gewertet.

In der Fußballsprache ist „abgefälscht“ also kein taktischer Begriff, sondern beschreibt eine Spielsituation, die durch Zufall oder Unglück entstehen kann – mit oft spielentscheidenden Folgen.